Kontext und Fakten

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg steht vor großen finanziellen Herausforderungen.

Zum einen besteht es ein strukturelles Defizit von 45 Millionen Euro, zum anderen fehlt rund eine Milliarde Euro zur Deckung der Versorgungsverpflichtungen für Pfarrer:innen und Kirchenbeamt:innen. Um diese Lücke zu schließen, sollen bis 2036 jährlich 104 Millionen Euro eingespart werden.
Auch das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) muss seinen Teil dazu beitragen: Die Zuweisungen aus dem landeskirchlichen Haushalt könnten um bis zu 30 % gekürzt werden. Die Folgen wären gravierend: Bis 2036 müsste fast jede dritte Stelle gestrichen werden, was zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gefährdet. Ehrenamtsfördernde Projekte drohen wegzufallen.
Wer sich ausführlich über die Hintergründe und Debatten informieren möchte, findet hier die Berichte der Herbstsynode 2024.
Um die drohenden Einschnitte möglichst gering zu halten, haben sich Ehrenamtliche und junge Engagierte in der Hoffnungsträger:innen-Initiative zusammengeschlossen. Wir wollen den Wert der Jugendarbeit für die „Zukunftskirche“ sichtbar machen. Unser Ziel: Wir treten für die Jugendarbeit ein und haben klare Forderungen formuliert.
In der Frühjahrssynode 2025 wurden die Maßnahmen zur Haushaltssanierung diskutiert. Eine Zusammenfassung unseres Besuchs findet sich hier, außerdem können die Diskussionsbeiträge der Synodalen hier nachgelesen werden.
Ein wichtiges Signal setzte der Ausschuss für Bildung und Jugend mit dem Antrag 13/25:
„Die Landessynode möge beschließen, der Einsparbetrag des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) soll von 31 Prozent auf 10 Prozent verringert werden.“
Dieser Antrag und weitere aus demselben Tagesordnungspunkt wurden angenommen und an den Sonderausschuss für inhaltliche Ausrichtung und Schwerpunkte überwiesen. Bis zur Sommersynode wird nun intensiv verhandelt — dort sollen die konkreten Kürzungen beschlossen werden.

Die Jugend will gehört werden

Die aktuellen Einsparungspläne zeigen: Die Kirche steht vor tiefgreifenden Entscheidungen über ihre Schwerpunkte und ihre Zukunft.
Gerade in einer Zeit des Umbruchs braucht es eine klare Vision, wohin die Kirche sich entwickeln will. Ohne eine solche Orientierung droht der Blick nur auf das Sparen und Verwalten des Mangels zu verengen. Eine Vision hilft, Prioritäten zu setzen, Mut zu fassen und die vorhandenen Kräfte auf das zu richten, was Kirche auch in Zukunft lebendig und relevant macht.
Im Moment gibt es aus unserer Sicht für die junge Generation keine adäquaten Beteiligungsmöglichkeiten. Wir wollen in diesen Prozess involviert sein, dass unsere Perspektive berücksichtigt wird – und wer könnte sie besser einbringen als wir selbst.
Wir als Junge Menschen sind jetzt schon ein aktiver Teil der Kirche. Und wir haben eigene Ideen und Vorstellungen, wie Kirche aussehen soll.
Deshalb zeigen wir, was bereits da ist: eine engagierte, vielfältige und lebendige junge Kirche, die mit ihren Ideen und ihrem Einsatz die Zukunft der Landeskirche mitträgt.

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